Die Dreieinigkeit und die Zeugen Jehovas (2/3)
Arian Walz
veröffentlicht am 25.6.2024
Der Engel des Herrn – Die Dreieinigkeit im Alten Testament
Das Wort für Engel im Hebräischen und Griechischen bedeutet so viel wie Botschafter. Dies kann ein Geistwesen wie zum Beispiel der Erzengel Gabriel sein, der Maria eine Botschaft überbringt. Wenn der Briefbote kommt, ist dieser aber zum Beispiel ein „menschlicher Engel“. Das Alte Testament spricht von einem bestimmten Engel, der kein geschaffenes Wesen ist.
Der Engel als Gott:
Exodus 3:1-6 (Der Engel im Dornbusch wird als Gott von Abraham Isaak und Jacob identifiziert)
Richter 13:21-22 (Den Engel des Herrn zu sehen bedeutet Gott zu sehen)
Genesis 31:11-13 (Der Engel bezeichnet sich als der Gott von Bethel)
Der Engel als verschieden von Gott (dem Vater):
Apostelgeschichte 7:35-38 (Der Engel wird von Gott gesandt)
Exodus 23:20-21 (Der Engel hat den Namen Gottes in sich, aber er wird von Jehova gesandt)
Allein der Name „Engel des Herrn“ zeigt eine Multipersönlichkeit in Gott (man schickt sich nicht selbst als Botschafter)
Das heißt das Alte Testament lehrt:
1. Es gibt nur einen wahren Gott (Deuteronomium 6:4)
2. Gott sendet und interagiert mit Gott (siehe oben). Es gibt also mehrere Personen im einzig wahren Gott.
Es gibt noch viele weitere Stellen (übrigens auch zum Heiligen Geist). Die hier aufgeführten funktionieren auch in der Neuen-Welt-Übersetzung. Warum kommt dieser besondere Engel, der Gott ist aber verschieden von Gott, nicht mehr im Neuen Testament vor? Er kommt vor. Nur ist er ein Mensch geworden, Jesus Christus von Nazareth, das Wort Gottes das im Anfang beim Vater war, unser Herr. In Sacharja 3:1-4 erfüllt der Engel die Funktionen, die Jesus im neuen Testament erfüllt: Er verteidigt uns gegen Satan, befreit uns von unseren Sünden und kleidet uns neu ein mit reinen, weißen Gewändern. Der Name des Priesters, der vom Engel des Herrn in dieser Szene verteidigt wird ist Josua oder auch Yeshua, was bedeutet „Jehova ist Rettung“. Auch dies deutet typologisch auf Jesus/Yeshua hin, unseren Hohepriester im Neuen Bund, dessen Kommen in Sacharja 3:8 prophezeit wird und der „die Schuld des Landes wegnehmen“ wird (Sacharja 3:9).
Beten zu Jesus
Zeugen Jehovas beten nicht zu Jesus. Damit fallen sie von dem ab, was die frühen Christen getan haben.
„und steinigten den Stephanus, der betend ausrief: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!” Alsdann auf die Kniee niedergesunken, rief er noch laut aus: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!” Nach diesen Worten gab er seinen Geist auf.“ (Apostelgeschichte 7:59-60)
Den Geist jemandem anzubefehlen wird im Alten Testament von niemand anderem als Jehova gesagt (Psalm 31:5-6; Prediger 12:7). Ein monotheistischer Jude zu dieser Zeit hätte verstanden, dass Stephanus Jesus mit dieser Aussage Jehova gleichstellt.
„damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.“ (Johannes 5:23)
Den Sohn zu ehren bedeutet, ihn so zu behandeln wie den Vater. Das heißt, wir loben ihn, preisen ihn, dienen ihm und beten zu ihm. Das nicht zu tun bedeutet, dass auch der Vater nicht geehrt wird, was übrigens erklärt, warum die Gottheit Jesu (und des Heiligen Geistes) anzunehmen heilsnotwendig ist. Einer Person die Ehre abzusprechen bedeutet, das mit allen zu tun, da sie alle dieselbe Natur haben und ein Gott sind.
„und an alle, die irgendwo den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn“ (1. Korinther 1:2)
Fordert die Zeugen Jehovas in einem Gespräch auf, euch zu zeigen, wo gottesfürchtige monotheistische Juden im Alten Testament den Namen eines anderen Wesens anrufen als Jahwe. Das passiert nicht in der Bibel, weil es Blasphemie wäre.
„Dir will ich Dankopfer bringen und des HERRN Namen anrufen.“ (Psalm 116:17)
Jesus als Gott in der Neuen-Welt-Übersetzung
Die folgenden Argumente stellen einige von vielen Möglichkeiten dar, die Gottheit Jesu aus der Neuen-Welt-Übersetzung zu belegen:
1) In Hebräer 1:10-12 wird über den Sohn Psalm 102:25-27 zitiert, ein Lobpreispsalm an Jehova Gott den Allmächtigen. Der Vater gibt dem Sohn hier die Ehre, die der Sohn auch dem Vater gibt.
2) Der Lobpreis zum Lamm aus Offenbarung 4 und 5 kann keiner Kreatur gegeben werden. Das wäre Götzendienst. Gott erlaubt das Ehren seiner Diener, wie zum Beispiel in 1. Chronik 29:20, wo sich das Volk vor Gott UND vor David verneigt. Allerdings gibt es eine Form von Ehre, die nur dem Schöpfer zusteht, wie bspw. in Offenbarung 22:8-9, wo ein Engel die Anbetung von Johannes verweigert oder in der Apostelgeschichte Kapitel 14, als Paulus und Silas ihre eigene Anbetung als Götter ablehnen. Das Lamm ist hier in Offenbarung 4 und 5 auf derselben Seite der Trennung von Schöpfer/Geschöpf wie der Vater, und Johannes stellt mit erschöpfender Sprache dar, dass wirklich die GESAMTE Schöpfung dem Lamm die GLEICHE Anbetung wie Gott dem Vater gibt.
„Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen“ (Jesaja 42:8)
3) Dieses Argument ist ein wenig verschachtelter und es zeigt euch, wie man bei den Zeugen Jehovas teilweise um die Ecke denken muss, um sie festzunageln. Trotzdem ist es gewichtig und die Schlussfolgerung unausweichlich. Argumentiert in dieser Reihenfolge:
1. Johannes 5:22 (Jesus führt das ganze Gericht Gottes aus, nicht der Vater)
2. Matthäus 16:27 (Jesus vergilt den Menschen nach ihrem Tun, wenn er in der Herrlichkeit seines Vaters kommt)
3. Offenbarung 22:20 (Hier sagt Jesus, dass er schnell wiederkommt)
4. Macht ihnen unmissverständlich klar, dass JESUS all diese Dinge tut, nicht der Vater.
5. „Ich komme schnell, und ich habe den Lohn, den ich zahle, bei mir, um jedem das zurückzuzahlen, was er für seine Taten verdient.“ (Offenbarung 22:12 aus der Neuen-Welt-Übersetzung)
Jesus spricht hier. Im selben Kapitel ist ER derjenige, der schnell kommt, und ER richtet und gibt den Menschen nach ihrem Tun. Der nächste Vers beweist, dass Jesus der ewige Gott ist.
6. „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ (Offenbarung 22:13)
7. Hier geht es um die ewige Präexistenz Gottes. Falls sie das immer noch infrage stellen, hier ist der Beweis aus Ihrer eigenen Bibel:
„Ich bin das Alpha und das Omega“, sagt Jehova Gott „der, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige“ (Offenbarung 1:8)
Auch in Offenbarung 21:6 wird dieser Titel für Gott gebraucht.
Jesus Christus ist auch der Schöpfer der Zeugen Jehovas und hat sie zu seiner Ehre geschaffen. Er liebt sie und möchte, dass sie ihn kennenlernen in all seiner Herrlichkeit, so wie er wirklich ist.