Der Kosmos: Design oder Müll?

Rolf Marcel Fischer
veröffentlicht am 9.1.2025

Einleitung: Die Schönheit der Intuition
Es gibt zahlreiche Argumente für die Existenz Gottes, die je nachdem, wen man fragt, unterschiedlich bewertet werden. Die einen erfordern ein hohes Maß an logischer Präzision, die anderen scheinen intuitiv eingänger zu sein, andere basieren auf simplen menschliche Erfahrungen. Eines der eingängigsten und beliebtesten Argumente ist das teleologische Argument für die Existenz Gottes. Im Prinzip ist die These simpel: Es gibt in der Natur / im Kosmos eine klare, rationale Struktur, welche nur von einem rationalen Intellekt gegeben worden sein kann. Ist diese Ordnung real, so ist es auch der Ordner / Designer.
Dieses Argument gibt es einmal in einer philosophischen und einmal in einer biologischen Form, welche auch als Intelligent Design genannt wird. In diesem Artikel wird nur der philosophische Ansatz dargelegt, in einem separaten Artikel werde ich den Ansatz des Intelligent Design darlegen.
Zuerst werden die Begriffe analysiert. Dann werde ich die Kurzversion des Arguments darlegen, die Prämissen erklären und Herausforderungen und Einwände dar- und widerlegen. Schließlich wird das Argument abschließend zusammengefasst und auf seine apologetische Brauchbarkeit analysiert.
Was meint "teleologisch"?
Das Wort teleologisch setzt sich aus zwei griechischen Worten zusammen: telos (Ziel) und logos (Lehre, Wort, Sinn): die Lehre von Ziel. Es geht also in diesem Argument, um die Behauptung, dass die Zielgerichtetheit, die rationale Grundstruktur und die Komplexität des Lebens und der uns zugänglichen Wirklichkeit auf einen intelligenten Designer hinweisen, welcher, bei genauerer Analyse erschreckende Ähnlichkeit mit dem hat, was die meisten Menschen mit „Gott“ meinen würden.
Was meint "Beweis"?
Das Wort Beweis ist hier sehr kompliziert: Einerseits kann kein Argument der Welt, egal, wie klar und logisch bestechend es auch sein mag, einen tatsächlichen Beweis für Gott erbringen. Wieso? Nun, moderne Menschen unterliegen meist zwei Missverständnissen: Erstens verwechseln sie „Beweis“ mit „Gewissheit“: Etwas kann zwar logisch zwingend sein und empirisch naheliegen, doch absolute Gewissheit gibt es diesseits des Schleiers nicht. Jedes Indiz und jedes Argument ist von Voraussetzungen, Wahrnehmungen und Annahmen abhängig, die nun einmal nicht akzeptiert werden müssen und allermeist nicht selbstevident sind. Nicht einmal die Mathematik kann sich davon befreien, denn auch sie selbst basiert auf nicht (auch nicht mathematisch) beweisbaren Grundannahmen, die von der Mathematik selbst nicht bewiesen werden können.
Zweitens kann Gott per Definition nicht bewiesen werden, weil es a) der Natur Gott widerspricht und b) die menschliche Freiheit (die Komplexität des menschlichen Erkennens, die weit mehr als Rationalität umfasst) und die menschliche Sündhaftigkeit (unter anderem: die Tendenz immer das zu sehen und zu wollen, was dem eigenen Nutzen entspricht…) immer genug Raum lassen, auch das bestechlichste und offensichtlichste Argument anzuzweifeln.
Zudem kommen wir vor allem bei dem biologischen Argument zu einer hermeneutischen Grundproblematik, die im Folgenden behandelt werden soll:
Das hermeneutische Problem: Das Problem mit den Grundannahmen
Das Hauptproblem des teleologischen Arguments ist eines, welches jenseits jeder empirischen oder logischen Basis existiert. Es ist die Frage: Wo liegt die Grenze der Naturwissenschaft? Die am tiefgreifendste Kritik an dem teleologischen Argument, vor allem im Intelligent Design“ ist die Frage, ob diese Form der Argumentation nicht unredlich ist. Viele Theologen und Philosophen weisen immer wieder zu Recht auf die Grenzen der Naturwissenschaften hin: Sie beschäftigen sich mit und analysieren die Mechanismen der Natur und des Kosmos, aber immer und ausschließlich innerhalb der eigenen Gesetzlichkeiten der Natur. Doch wo ist die Grenze dieser Wissenschaft? Könnte es sein, dass es einen Punkt in der Naturwissenschaft gibt, in der keine weitere Forschung die Schlussfolgerung widerlegen könnte, dass hier philosophisch existentielle Antworten gegeben werden müssen. Kann es sein, dass die Antwort auf manche naturwissenschaftlichen Fragen jenseits der Naturwissenschaft liegt? Kann die Naturwissenschaft aus sich selbst heraus überhaupt zu dieser Erkenntnis gelangen oder sprengt es den Rahmen eben dieser? Geht das überhaupt: logisch, empirisch, ethisch?
Die Antwort darauf ist so komplex, dass sie hier nicht beantwortet werden kann. Aber eines muss klar sein: Wir berühren hier grundlegende wissenschaftsphilosophische Fragen, die Antworten auf sehr komplexe Fragen suchen.
Rein sachlich muss gesagt werden, dass die Naturwissenschaft keine philosophischen Fragen beantworten kann – per Definition. Doch wäre es zumindest logisch denkbar, dass Menschen auf empirischer Basis zu der Erkenntnis kommen können, dass die Struktur der empirischen Daten selbst nicht empirisch naturwissenschaftlich zu erklären sind. Denkbar ist diese Möglichkeit. Doch das Risiko ist hoch, denn es ist immer möglich, dass die empirischen Daten sich irren und damit eine ganze Philosophie jeder niedergebrannt werden kann, auf die andere ihre Sicherheit setzen. Es ist riskant seine Argumentation auf solche Form der Daten zu setzen.
Andererseits ist jede Argumentation auf Erfahrung und Logik basierend und genauso so schnell und tiefgreifend anzuzweifeln, wie jede empirische Datenlage. Irgendwo sitzt immer die Achillesferse. Die Frage stellt sich nur, wo man sie selbst gerne kann möchte.
Das klassische, philosophische Argument der Teleologie
Zuerst werden wir den Syllogismus aufzeigen:
Prämisse 1: Die Wirklichkeit zeigt eine objektive rationale Ordnung, die in den Dingen selbst liegt und nicht bloß ein Produkt menschlicher Vorstellung ist.
Prämisse 2: Rationale Ordnung setzt einen intentionalen, geistigen Ursprung voraus, da sie ohne einen personalen Geistesakt nicht erklärbar ist.
Prämisse 3: Die Naturgesetze, mit ihrer strukturellen Komplexität und Harmonie, sind Ausdruck einer solchen objektiven rationalen Ordnung.
Schlussfolgerung: Die rationale Ordnung der Natur erfordert einen intentionalen und personalen Ursprung, der als rationaler Gesetzgeber identifiziert wird: Gott.
Syllogismen wirken immer schwierig, aber die grundliegende Idee ist einfach: Der Mensch ist ein rationales Wesen: Er sucht und findet immer wieder eine Ordnung in den Dingen, die immer gleich bleibt. Diese Ordnung in den Dingen beschreibt der Mensch durch Sprache – Naturgesetze, Mathematik etc. Diese Gesetzmäßigkeiten sind keine erzwungenen Versuche Ordnung in einem Chaos zu sehen, sondern beschreiben in den Grenzen der Sprache tatsächliche Wirklichkeit: Sonst könnten wir kein Haus bauen ohne Angst zu haben. Wir wissen, dass unsere Berechnungen meistens mit den tatsächlichen Begebenheiten korrelieren.
Wir suchen, erkennen und beschreiben diese Ordnung. Diese Ordnung ist durch den menschlichen Geist erkennbar. Doch Zufall allein kann keine Ordnung schaffen, sie entspringt immer einem vernunftbegabten Geist. Da Menschen diese Ordnung nur beschreiben und nicht schaffen und Rationalität immer ein personaler Akt ist, muss diese rationale Tiefenstruktur der Wirklichkeit von einem intelligenten Geist implementiert worden sein: Dieser ist Gott. Wieso: Nun, angesichts der Anforderung an ein solchen Unterfangen braucht es eine unglaubliche Intelligenz und Macht und erfordert ebenfalls nicht in den Kategorien dieser Dinge zu existieren: Außerhalb von Zeit, Raum und Materie, die nicht unabhängig voneinander existieren können.
Denken wir an einen immateriellen, personalen, maximal intelligenten und machtvollen Akteur, der jenseits von Zeit und Raum existiert, liegt das Wort „Gott“ zur Beschreibung dieses Akteurs relativ nahe.
Kritische Betrachtungen:
Einwand 1: Was ist Rationalität? Entspringt sie immer einem personalen Geist?
Man könnte einwenden, dass es weit hergeholt ist, Rationalität an Personalität binden zu wollen. Dieser Einwand ist rein logisch korrekt, aber ist er ebenso unsinnig. Es gibt faktisch kein Indiz anzunehmen, dass Rationalität einem nicht intelligenten Geist entspringen oder von einem solchen erkannt werden kann. Um Vernünftigkeit zu erkennen, braucht es Vernunft und damit ein Subjekt, welches sich distanziert mit dem Vorhandenen auseinandersetzen kann. Es braucht ein betrachtendes, analysierendes Ich, um überhaupt Vernünftigkeit zu erkennen, geschweige sie zu erschaffen oder in die Dinge hineinzulegen.
Einwand 2: Was genau meint “Naturgesetze”?
Kritiker behaupten, dass die Gesetze gar keine Gesetze seien, sondern lediglich sich wiederholende Beobachtungen von Gleichmäßigkeit. Das stimmt insofern, dass wir im strengen Sinne Gesetze der Natur nicht beweisen können, das ihre Existenz induktiv erschlossen werden: Woher weiß ich, dass der Stein nicht beim eine millionsten Versuch des Fallens nicht doch nach oben fällt? Da Empirie nur Wahrscheinlichkeiten erzeugt, müsste dies auch für die Naturgesetze gelten.
Sed contra: Auch hier gilt das Dinosaurierargument: Die Fähigkeit, Phänomene in ihrer eigenen Struktur und in ihrem Existenzzusammenhang zu erkennen und zu beschreiben, vernetzt ein Gesetz mit dem anderen und schafft so eine Gesamtstruktur der Gesetzlichkeit, die auf Mathematik, Erfahrung und Wahrscheinlichkeit beruht. Es ist zwar denkbar, dass es nach unendlichen Versuchen anders wäre, dann aber nur, weil sich die Bedingungen (das Gewicht der Erde z.B.) geändert haben.
Genauso wahrscheinlich ist es, dass wir bei Ausgrabungen unter der Erde noch Dinosaurier finden. Denkbar, aber unwahrscheinlich.
Einwand 3: Kann Ordnung auch aus Chaos entstehen?
Das dritte Problem ist eines, welches gerne vorgebracht wird und erst einmal offensichtlich zu sein scheint: Wieso sollte Ordnung oder Gesetzlichkeit nicht durch Zufall entstanden sein? Nun, dieser Einwand ist in sich schlüssig, wenn auch schwierig. Das erste Problem ist, dass aus dieser Denkart heraus angenommen werden müsste, dass Geist aus Materie, Ordnung aus Chaos, Leben aus Tod entstehen kann. Natürlich wäre es denkbar, aber würde schon fast an Magie grenzen.
Ich finde den Vergleich sehr hilfreich, den Frank Turek öfters macht: Das wäre ungefähr, als würde eine Druckerfabrik explodieren und zufällig dabei ein Buch entstehen, welches Dantes Inferno beinhaltet.
Jenseits jeder Wahrscheinlichkeit läge meine Kritik an diesem Einwand tiefer. Dieser liegt in der Sache selbst: Gesetzlichkeit ist ein Produkt der Rationalität. Diese ist ein Akt des Geistes. Biologie und Physik sind Produkte dieser Gesetze, schaffen sie aber nicht. Genau wie Mathematik nicht ihre Axiome schafft, sondern ohne sie gar nicht funktioniert. Wir erschaffen diese Gesetze nicht, wir beschreiben sie nur. Würde eine Gesetzlichkeit von der „Natur“ selbst erschaffen worden sein, bräuchte diese Natur eine bereits existierende Gesetzlichkeit nach der sie funktioniert und diese erschafft. So entstünde mittels dieses Einwandes ein sinnloser infiniter Regress, der immer noch die gleiche Frage offenlässt: Wer oder was, welcher rationale Intellekt hat diese Gesetzlichkeit in die Dinge hineingelegt? Sie muss per Definition dem natürlichen Prozess vorausgehen, ja dem Natürlichen an sich, denn ohne diese Gesetzlichkeit könnte sie sich gar nicht entwickeln.
Es braucht das Immaterielle, das Rationale also vor jeder Entwicklung und vor jedem Prozess und sie muss dem Natürlich vorausgehen und sich nicht dabei entwickeln.
Wenn es also das Materielle ohne das Gesetzliche nicht gibt, bliebe dann nicht das Immaterielle als einzige Möglichkeit übrig?
Natürlich trägt dieser Intellekt nicht die Unterschrift JHWH! Es ist ein weiter Weg zwischen dem Gott der Philosophen, des Designs bis hin zum Bekenntnis des Petrus.
Einwand 4: Kann sich das Universum nicht selbst erschaffen haben?
Dieser Einwand ist nicht neu. Einer seiner prominentesten Vertreter war Stephen Hawking, der behauptete, das Universum könnte sich durch das Gesetz der Gravitation selbst erschaffen haben. Was auf den ersten Blick beeindruckend und tiefgründig klingt, ist bei genauerem Hinsehen jedoch unhaltbar. Es gibt mehrere grundlegende Widersprüche und Denkfehler in dieser Aussage, die den Kern der Diskussion berühren: Wie kommt Ordnung in das Sein?
1. Das Prinzip der Kausalität
Alles, was beginnt zu existieren, hat eine Ursache. Dies ist ein Grundsatz der Logik, der nicht ignoriert werden kann, ohne in Widersprüche zu geraten. Etwas, das nicht existiert, kann sich nicht selbst hervorbringen, weil es dafür bereits existieren müsste. Mit anderen Worten: Ein Ding kann nicht gleichzeitig die Ursache und die Wirkung seiner eigenen Existenz sein. Das Universum, das Raum, Zeit und Materie umfasst, kann deshalb keine Ursache in sich selbst finden. Es braucht eine Ursache, die unabhängig von Raum, Zeit und Materie existiert – eine transzendente, immaterielle Quelle.
2. Das Problem der Gesetzlichkeit vor dem Urknall
Hawking berief sich auf das Gesetz der Gravitation, um seine These zu stützen. Aber dieses Gesetz ist an Raum, Zeit und Materie gebunden – Bedingungen, die erst durch den Urknall entstanden sind. Vor dem Urknall gab es keinen Raum, keine Zeit und keine Materie. Wie also soll ein Gesetz, das an diese Dinge gebunden ist, eine Ursache sein, wenn die Bedingungen für sein Wirken noch gar nicht existieren? Die Idee, dass die Gravitation ohne eine transzendente Quelle existieren könnte, scheitert daran, dass sie in sich selbst widersprüchlich ist.
3. Chaos kann keine Ordnung erschaffen
Selbst wenn wir annehmen, das Universum sei aus einem Zustand des Chaos entstanden, bleibt die Frage: Woher kommt Ordnung? Auch Chaos ist nicht absolut gesetzlos. Es gibt keine vollständige Abwesenheit von Ordnung, denn selbst chaotische Systeme funktionieren nach Regeln. Beispielsweise folgt das Wetter chaotischen Mustern, die jedoch mathematisch beschreibbar sind. Chaos kann keine neue Ordnung schaffen – es kann höchstens bestehende Strukturen verändern. Ordnung und Gesetzlichkeit müssen daher eine Quelle haben, die sie ermöglicht, und diese Quelle muss der materiellen Welt vorausgehen.
4. Hawking und das “Quantenvakuum”
Stephen Hawking sprach davon, dass das Universum aus einem Quantenvakuum entstanden sein könnte. Doch das sogenannte „Nichts“, auf das er sich bezieht, ist kein absolutes Nichts, sondern ein physikalischer Zustand mit Energie und Gesetzen. Ein Quantenvakuum ist also nicht das völlige Fehlen von Sein, sondern bereits ein bestehendes physikalisches System. Die entscheidende Frage bleibt: Woher kommen die Bedingungen, die ein Quantenvakuum ermöglichen? Das verschiebt lediglich das Problem, ohne es zu lösen.
Einwand 5: Das Multiversum
Dieser Einwand ist der wohl bekannteste im momentanen Diskurs: Meine Argumentation basiert auf Logik und Induktion, weshalb das Argument des Multiversum beim klassischen Argument der Teleologie eigentlich nicht greift. Da dieser Einwand aber oft und mittlerweile ein Favorit unserer atheistischen Opponenten ist, will ich es wenigstens kurz erläutern und entkräften:
Die Gesetzlichkeit und die Ordnung werden dann in einem Universum als unwahrscheinlich anerkannt, aber durch die Annahme eines Multiversums, also der Existenz potentiell unendlicher Universen, entkräftet: dann wäre es nicht mehr nahezu unmöglich, sondern sehr wahrscheinlich, dass durch Zufall ein solches geordnetes und verstehbares Universum entstehen würde.
Nun, ist diese Annahme nicht mehr als das: eine Annahme. Sie ist zwar mathematisch möglich, aber das sind Einhörner auch. Es gibt weder einen empirischen, noch einen logischen Grund anzunehmen, dass diese tatsächlich existieren würden, außer um metaphysische Annahmen zu verhindern.
Leider funktioniert es nicht: Denn selbst wenn wir unendlich viele Universen annehmen, stellt sich die logische Herausforderung der Vernünftigkeit und Verstehbarkeit des Universums immer noch und zudem existiert dann ja nicht nur eines solcher Universen unter unendlich vielen, sondern unter unendlich vielen Universen gibt es dann auch unendlich viele geordnete und verstehbare Universen, was die Wahrscheinlichkeit genauso gering hält, wie vorher und das Problem nur in einem infiniten Regress gefangen hält. Herzlichen Glückwunsch: Der Einwand hat gar nichts gebracht.
Vor allem nicht beim klassischen Argument, denn dieses Argument baut auf der These, dass Rationalität und Ordnung, nicht aus Zufall und Chaos entstehen können – per Definition und dass die einzige, legitime Erklärung etwas ist, was die meisten Gott nennen würden. Die Annahme von Multiversen kritisiert und beantwortet diese logisch philosophische Frage gar nicht.
Zusammenfassung
Es konnte also dargestellt werden, wie das klassische Argument der Teleologie und des Designs philosophisch funktioniert und wie die Einwände zwar berechtigt, aber nicht den eigentlichen Kern des Arguments berühren:
Es gibt eine tatsächliche Gesetzlichkeit im Kosmos, welche wir durch Mathematik und Naturwissenschaften erkunden und offenlegen. Ohne sie kann keine Wissenschaft betrieben werden. Sie gehen jedem Denken und Zweifeln voraus.
Eine solche Gesetzlichkeit kann sich nicht selbst entwickeln oder erschaffen. Sie muss einen unabhängigen, unglaublichen Intellekt entspringen und in die Dinge hineingelegt worden sein. Diese hat bei genauerer Betrachtung eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem, was wir Gott nennen: Er ist ewig, machtvoll, unglaublich intelligent, immateriell und handelt vorsätzlich und rational: Es ist ein personales Wesen, welches wir geläufig Gott nennen würden.
Apologetische Brauchbarkeit
Der große Vorteil des philosophischen Arguments ist es, dass es wenig Vorwissen braucht, sehr eingängig ist und leicht zu verstehen. Es braucht, anders als die biologische Variante des Intelligent Designs, wenig biologische oder philosophische Kenntnisse und kann in einem Gespräch gut einbracht und gut erläutert werden. Auch die Einwände sind intuitiv verständlich und können ohne großes Vorwissen erläutert werden.
Das klassische philosophische Argument ist sehr gut durchdacht, eingängig und plausibel. Somit würde ich jedem apologetisch interessierten Christen ans Herzen legen, sich mit diesem genauer zu befassen und es voller Vertrauen im Alltag anzuwenden: nicht nur für andere und für die Evangelisierung, sondern auch für den eigenen Glauben. Denn die Schöpfung preist die Herrlichkeit Gottes. Mit diesem Argument wird es sichtbar und deutlich.
Ja, die Welt ist designt und kann nicht weg: Sie entspringt dem liebenden Willen des Vaters und wurde durch den Sohn im Heiligen Geist erschaffen, wird durch Ihn erhalten und wird durch Ihn vollendet, wenn Christus wiederkommt.